Tipps für Eltern

Nutri-Score – so ernährst du dein Kind (und dich) gesund

Gerade für Kinder ist gesunde Ernährung wichtig – die angebotenen Produkte sind jedoch oft irreführend. © Gettyimages.com

Mit dem Nutri-Score siehst du auf den ersten Blick, ob Lebensmittel für dein Kinder gesund sind. Worauf du achten musst, erfährst du hier.

Als Mutter möchtest du natürlich alles richtig machen, auch was die Ernährung deines Kindes betrifft. Klassiker wie Milchschnitte und Cornflakes sind für viele ein fixer Bestandteil der Einkaufsliste. Aber ist die Kennzeichnung dieser Lebensmittel ausreichend? 

Der Nutri-Score kann dir dabei helfen, Produkte für Kinder leichter als gesund oder ungesund zu identifizieren.

Was ist der Nutri-Score?

Eine fünfstufige Farbskala (Grün, Hellgrün, Gelb, Orange und Rot) mit den Buchstaben A-E zeigt, wie gesund bzw. ungesund Lebensmittel sind. In Frankreich gibt es dieses „Ampelsystem“ für Lebensmittel schon seit zwei Jahren.

Unterschieden wird zwischen gesunden Nahrungsmitteln bzw. Substanzen wie Obst, Gemüse, Ballaststoffen und Eiweiß und ungesunden wie gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker. Die Kennzeichnung mit dem Nutri-Score ist somit leicht zu interpretieren und dient der Orientierung.

© Foto: Gettyimages; Montage: STYLE UP YOUR LIFE!

Auch in Österreich ist der Nutri-Score schon angekommen und an manchen Lebensmitteln angebracht. Besonders interessant ist die Kennzeichnung und Auswertung von Nahrungsmitteln, die für Kinder gedacht sind. Der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat einige dieser Produkte getestet und das Ergebnis war nicht überraschend – aber trotzdem traurig.

Wozu wir den Nutri-Score brauchen

Natürlich kann man sich selbst zusammenreimen, ob ein Produkt gesund ist oder nicht. Hilfreich ist ein Blick auf die Kalorien und die Inhaltsstoffe. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Die Kalorien mögen z. B. auf den ersten Blick nicht so abschreckend wirken, aber wenn sie sich nur aus Zucker zusammensetzen, wird es schon wieder kritisch.

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, damit Kinder gesund aufwachsen.

Der Nutri-Score ermöglicht es einem also, auf den ersten Blick festzustellen, ob ein Lebensmittel gesund/unbedenklich ist. Wenn Lebensmittelhersteller den Score ernst nehmen, ist er also durchaus hilfreich. Bei Produkten für Kindern ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass sie nicht ungesund oder gar schädlich sind, wenn zu viel davon konsumiert wird.

So schlecht haben Produkte für Kinder abgeschnitten

Das beliebte Getränk Capri-Sun schließt beim Nutri-Score schlecht ab. Es ist mit E zu bewerten und somit mehr als bedenklich für Kinder. Der Grund dafür? Es stecken fünf Stück Würfelzucker in einer Packung. Auch die allseits beliebten Cornflakes von Kellog’s sind eine wahre Zuckerbombe. Zwar schneiden sie mit einem C noch vergleichsweise gut ab, sie bestehen aber dennoch zu einem Drittel aus Zucker und es stecken 30 Stück Würfelzucker in einer Packung.

Sieht zwar sehr ansprechend aus, aber besteht zu großen Teilen aus Zucker und ist somit ungesund.

Auch die von Kindern seit Generationen geliebte Milchschnitte ist nicht gerade ohne. Sie bekommt laut Nutri-Score ebenfalls ein E verpasst und sollte somit nicht regelmäßig von Kindern verzehrt werden. Eine positive Überraschung sind die Fruchtzwerge von Danone, ebenfalls ein Klassiker unter den Kinderlebensmitteln. Mit B schneiden sie recht gut ab und sind damit akzeptabel.

Gesunde Alternativen zu den Zuckerbomben

Seine Kinder gesund zu ernähren bedarf nur eines minimalen Aufwands. Am besten lässt man ungesunde Ernährung nicht zu und unterbindet diese von Anfang an. Statt eines Schokoriegels gibt es eine Banane oder einen geschnittenen Apfel.

Cupcake gefällig? Aber bitte nur als lustige Luftmatratze. © Yomonda

Auch Gemüse eignet sich als gesunder Snack: eine Karotte, ein Stück Paprika oder geschnittene Gurke. So lernen Kinder auch von Anfang an, dass Obst und Gemüse Teil des Speiseplans sind und man erspart sich später die „Das esse ich nicht“-Diskussion.

Handelsübliche Limonaden sind oft regelrechte Zuckerbomben und für Kinder gänzlich ungeeignet.

Viele Kindergetränke wie Limonaden sind einfach zu zuckerhaltig, um sie täglich zu konsumieren. Wasser ist hier die beste Alternative und auch kostengünstig. Ungezuckerter Tee ist ebenfalls unbedenklich (wenn man auf künstliche Aromen verzichtet), Kräutertees sind noch dazu sehr gesund.

Limonade kannst du ganz einfach selber machen

  • Die Zutaten: Für selbst gemachte Limonade eignen sich Kräuter wie Rosmarin, Zitronenmelisse und Minze.

  • So einfach geht's: Nimm einen Zweig der von dir gewählten Kräuter, presse eine Zitrone aus und fülle eine Glasflasche mit Wasser. Füge nun die Kräuter und den Zitronensaft hinzu.

  • Schneller Genuss: Schon nach einem Tag haben sich die Aromen entfaltet und man hat gesunde selbstgemachte Limonade.

Schokolade, Gummibärchen und Co. sollten nur ausnahmsweise zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel an einem Tag am Wochenende, aber auch hier nur in Maßen. Süßigkeiten ganz zu verbieten ist schwierig, da Kinder dazu tendieren, unbedingt das zu wollen, das sie nicht haben dürfen.

Mit ein wenig Kreativität wirken gesunde Snacks äußerst reizvoll.

Warum gesunde Ernährung so wichtig ist

Zu viel Zucker und Fett können weitreichende Konsequenzen für den Körper haben. Dies sollte vor allem bei Kindern, aber natürlich im Allgemeinen bedacht werden. Wenn Kinder zu viel Zucker zu sich nehmen, schadet dies zumeist den Zähnen und führt so unnötig zu Problemen, die ganz leicht vermieden werden können.

Laut Statistik sind 24 % der 7-14 Jährigen in Österreich übergewichtig oder adipös.

Hoher Blutdruck, Diabetes und Herzerkrankungen entstehen durch falsche Ernährung. Diese können zum Tod führen und sollten ernst genommen werden. Aus diesem Grund sind eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Sport so wichtig.

Das bedeutet nicht, dass man nur an einem Salatblatt knabbern darf und täglich einen Marathon laufen soll. Aber man sollte darauf achten, was man isst, und sich zumindest moderat sportlich ertüchtigen, um gesund und fit zu bleiben.

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