Gemeiner Schlussmach-Trend

„Quiet Dumping“: Trennung auf Raten

Beim „Quiet-Dumping“ hat sich der Partner gedanklich schon getrennt. © pexels.com

Von „Quiet Quitting“ war bereits die Rede, wenn es darum ging, in seinem Job nur mehr das Nötigste zu tun, während man sich einen neuen Arbeitsplatz sucht. Auch auf Beziehungen lässt sich dieses Phänomen jetzt übertragen. „Quiet Dumping“ bedeutet so viel wie „leises Schlussmachen“ – eine schleichende Form des Trennens, ganz ohne ein klärendes Gespräch.

Es ist mitunter das Schmerzvollste, was einem passieren kann: Eine Trennung zieht oft einen langwierigen Verarbeitungsprozess nach sich und wirft einen durch das seelische Leiden mitunter ganz schön aus der Bahn. Verliert der Partner plötzlich das Interesse und beendet die Beziehung aus dem heiteren Himmel und ohne Vorwarnung, ist das schlimm genug. Ein fast noch fieserer Weg, um jemandem zu sagen, dass man keine gemeinsame Zukunft mehr möchte, ist „Quiet Dumping“. Übersetzt heißt das so viel wie „stilles Schlussmachen“. Während ein Mensch beim „Ghosting“ von heute auf morgen verschwindet, distanziert sich der Partner bei diesem Schlussmach-Trend immer mehr, ohne über sein verändertes Verhalten zu reden. In der Hoffnung, dass sich das Problem von alleine löst, lässt er die Partnerschaft sozusagen auslaufen und zieht sich damit völlig aus der Verantwortung.

Vermeidendes Verhalten

Bei der betroffenen Person stellt sich durch diese unangenehme Atmosphäre große Verunsicherung ein. Man weiß nur, dass etwas nicht stimmt, ist emotional belastet und versucht verzweifelt herauszufinden, warum sich der Partner immer weiter entfernt. Doch wirkliche Antworten bekommt man nicht. Automatisch fängt man an, Fehler bei sich zu suchen, obwohl man selbst gar nichts falsch gemacht hat. Der Partner vermeidet es einfach, zu seinen Gefühlen zu stehen und eine Entscheidung zu treffen. Anzeichen sind etwa eine Häufung von Ausreden, wenn es um geplante Treffen geht und nachlassendes Interesse an gemeinsamen Aktivitäten.

Die Trennung wir durch vermeidendes Verhalten und aus Angst vor Konfrontation in die Länge gezogen. © pexels.com

So skurril das klingen mag; oft ist das gar nicht böse gemeint. Viele tendieren dazu, unangenehme Situationen zu vermeiden und schieben die Aussprache ewig lange vor sich her. Dass man sich im Leben Optionen offenhält und lieber unverbindlich bleibt, lässt sich auch beim Dating verstärkt wiederfinden. Bevor man die direkte Konversation sucht, unterlässt man mutwillig lieber jede Form von möglichem Stress.

Wie geht man mit „Quiet Dumping“ um?

Sobald man merkt, dass etwas nicht stimmt, ist es ratsam der eigenen Intuition zu vertrauen, den Partner direkt anzusprechen und sich nicht mit irgendwelchen Ausreden abfertigen zu lassen. Verbessert sich die Situation nach einem persönlichen Gespräch gar nicht, sollte man sich vielleicht eingestehen, dass es an der Zeit ist, selbst die Beziehung zu beenden.  

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