Vickys Mind

My try: Magic Cleaning nach Marie Kondo

Vicky, 24, ist Studentin und Model - und neugierig auf die neuesten Trends. Ihre Erfahrungen damit teilt sie mit euch. © Unsplash

Also, ich gebe es ja zu: Die erste Welle von Marie Kondo, dem japanischen Aufräum-Star, habe ich verpasst. Ich war damals einfach zu sehr damit beschäftigt, die Sache mit Lukas aus der Parallelklasse in Ordnung zu bringen, als dass mich sowas Ödes wie Aufräumen auch nur eine Sekunde hätte interessieren können. Aber jetzt, wo ich nun schon gut 10 Jahre Belegexemplare aller un-ver-zichtbaren Fashionhypes in meinem Kasten sammle, muss ich mich dem Thema Ausmisten stellen. Ich bringe nicht einmal meine neuen Strings mehr unter, so arg ist es.

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Mein Liebster, der muss das klarerweise auch. Nicht, dass er so wie ich 25 Hosen, rund 70 Oberteile und 40 Schals hätte. Aber dafür ist er ein Meister im Ansammeln von Lade- und anderen Kabeln, Zeitschriften und Plastikbehältern. Ja, Plastikbehälter, ihr habt richtig gelesen. Er kann da nie widerstehen, wenn so ein wahn-sinn-nig praktisches Teil ins Haus wandert. Weil, man könnte es ja noch mal brauchen. Ganz sicher.

Um in Sachen Ausmisten save zu sein, haben wir uns auf Netflix und Youtube ein paar Videos von Marie Kondo angeschaut. KonMari-Methode, Sparking joy, Magic Cleaning – wir waren prepared. Die erste Tat meines Liebsten: Plastikbehälter kaufen gehen. Ja, echt.

Er könne seinen ganzen Kram nur sortieren, meinte er, wenn er wirklich alles genauestens auseinanderfiselt und für jede Kabel-Art einen eigenen, klitzekleinen Behälter vorsieht, der dann in einen größeren einsortiert wird. Lol. Die Japanerin hätte das schließlich auch so gemacht, verteidigte er sich gegen mein Gekichere.

Als ich damit nicht aufhörte, konfrontierte er mich mit meiner „Fetzensammlung“, wie er es respektloserweise nannte: „Du weißt schon“, sagte er, „dass du nach der KonMari-Methode ALLES, wirklich ALLES rausräumen und zum Aussortieren auf dein Bett legen musst, oder!? Na, dann viel Spaß, Baby ..“ – Mir wurde ein wenig übel. Wir reden hier nämlich von so rund 20 Laufmeter Fetzen, die ich nicht nur aufs Bett wuchten, sondern dann auch Stück für Stück entweder höflich verabschieden oder in die aufgeräumte Zukunft mitnehmen soll. Urgh …

Die Marie Kondo-Methode besagt, dass man jedes Teil in der Hand hat und sich davon höflich verabschiedet oder es behält.

Mein Schatzi machte sich über seine Papierhaufen und den Kabelsalat her. Warf zuerst einmal alles miteinander auf den Wohnzimmerboden und stapelte seine Plastixboxen rund um sich herum auf. Ein paar Stunden später meinte er,  er brauche noch mehr Behälter. Damit sich ja nie wieder die Unterabteilung Android- und Apple-Audio-Zubehör miteinander mischt.

Dezente Hinweise von mir, dass das doch jetzt schön langsam echt ein bissl krass wäre mit seinen vielen Boxen, mündeten in derart giftigen Bemerkungen seinerseits (etwas in Richtung „fetzendeppert“), dass mir eines klar wurde: Wenn du mit deinem Partner in Frieden leben willst, dann misch‘ dich ja nicht in sein Ordnungssystem ein. Never. Kümmer‘ dich um dein eigenes Chaos und lass ihm seins, dann werdet ihr glücklich. Amen.

(Ich überlege übrigens immer noch, ob ich meinen Kasten „cleanen“soll. Oder ob ich ihn „magic“ finde, wie er eben ist.)

Wer ist Vicky

Vicky, 24, studiert Kommunikationswissenschaften an der Uni Wien und arbeitet nebenbei als Model. Nach Mode ist sie verrückt, auf viele andere Trends neugierig und von manchen Hypes wenig überzeugt. Doch bevor Vicky etwas abhakt, probiert sie es immer erst einmal aus...

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