Save the trees!

Neue Erkenntnisse: mit Bäumen die Zukunft retten

Wald - unsere grüne Mutter
Schützen wir den Wald, schützen wir uns selbst © Pixabay

Wälder für das Weltklima - viele Organisationen und Projekte setzen derzeit auf Wiederaufforstung. Und wer will, kann das mit Spenden unterstützen. Manche Forscher sagen aber auch: Wir sollten nicht (schon wieder) in die Natur eingreifen, sondern ungenutzte Flächen einfach wieder verwildern lassen.

Die Rodung der Wälder nimmt kein Ende

In Europa schauen wir mit Entsetzen auf die Rodungen in der grünen Lunge der Welt, dem Amazonas-Regenwald. Dabei vergessen wir gerne, dass auch unser Kontinent vor 2000 Jahren noch eine einzige, riesige Waldfläche war, den unsere Vorfahren gerodet haben. Mit der Klimaerwärmung rücken Bäume als Co2-Schlucker nun allerdings immer mehr in den Vordergrund. Was können wir tun, um wieder mehr Wälder auf der Erde zu haben?

Wälder können mehr, als Holz zu liefern oder Platz für Weideland zu schaffen. Wälder sind sogenannte CO2-Senken, das heißt, sie schlucken das von uns erzeugte Kohlenstoffdioxid. Je mehr von dem wärmenden Gas aus der Atmosphäre wieder entfernt wird, um so mehr kann sich das Klima stabilisieren. Sprich: Je mehr Bäume, um so weniger Erderwärmung. Ist geplante Wiederaufforstung also die einzige Lösung

Noch effektiver als neue Bäume zu pflanzen, ist es allerdings, alte Bäume zu erhalten. Denn je gesünder und größer ein Baum ist, desto mehr CO2 setzt er um. In der Rangliste der Bäume nach CO2-Aufnahme stehen Buche (Rotbuche, Hainbuche, Blutbuche), Kastanie, Kirsche, Linde an oberster Stelle. Für die ideale CO2-Absorption ist sind Aufforstungsprogramme mit jungen Bäumen und der Erhalt der alten Bäume wichtig.

Wusstest du ...

... dass eine große, alte Buche den Sauerstoff für etwa 10 Menschen erzeugt?

Um herauszufinden, wo man wieder aufforsten kann, weil dort das größte Potential an ungenutzten Flächen liegt, haben Forscher des Crowtherlab an der ETH Zürich in ihrer vielbeachteten Studie fast 80.000 Satellitenbilder ausgewertet. Die Länder mit den größten ungenutzten Flächen sind nicht die Tropen, wo derzeit die meisten Wiederaufforstungsprogramme gemacht werden - sondern Russland, die USA, Kanada, Australien und China. Über crowtherlab.com kann man auch erfahren, welche Baumpflanzprojekte die Forscher für unterstützenswert halten. 

Coole Baumpflanz-Projekte zum Mitmachen

  • Ecosia die Suchmaschine, die Bäume pflanzt: Mit dem aus Anzeigen erwirtschafteten Gewinn, pflanzt Ecosia Bäume. Wer Ecosia nutzt statt Google, sorgt dafür, dass Bäume gepflanzt werden
  • Eden Reforestation Projects Armut reduzieren und Wälder aufforsten, gemeinsam mit den Bewohnern vor Ort.
  • Green Forest Fund Die Heidelberger Organisation kauft Grundstücke und pflanzt darauf Urwälder. Sie werden nicht wirtschaftlich genutzt und die Bäume sollen so alt wie möglich werden.
  • Naturefund Die Organisation hilft Familien im Nationalpark Tunari im Hochland von Bolivien, auf Agroforst mit  Obstbäumen und einheimischen Bäumen umzustellen. So entsteht neben höheren Erträgen wieder ein Urwald
  • Plant-for-the-Planet Das Vorzeigeprojekt für weltweite Aufforstung, mitmachen kann jeder, etwa als “Botschafter für Klimagerechtigkeit”. Unterstützen kannst du die Organisation mit einer Mitglied- oder Patenschaft oder einfach indem du spendest.
  • OroVerde bedeutet ‚grünes Gold‘, und genau für dessen Erhalt setzt sich die Tropenwaldstiftung ein. Regenwaldschutz gemeinsam mit Menschen vor Ort, Bildungsarbeit und das Schaffen von Bewusstsein, dass unsere Einkaufsentscheidungen zählen.
  • Primaklima Seit 1991 setzt sich Primaklima für den Erhalt und die Aufforstung von Wäldern ein. Über 14 Millionen Bäume hat der Verein nach eigenen Aussagen bereits gepflanzt. Bei Primaklima kannst du spenden, einen Baum pflanzen, verschenken und deinen CO2-Fußabdruck berechnen und ausgleichen.
  • Treedom Die Organisation pflanzt Bäume in aller Welt – nach eigenen Angaben bereits über eine halbe Million seit 2010. Lokale Kleinbauern pflanzen die Bäume und erhalten eine Anschubfinanzierung für die Pflege, solange die Bäume noch keine Früchte tragen.
  • WWF Mit mehr als 300 Projekten in fast 90 Ländern setzt sich der WWF für den Erhalt unserer Wälder ein. Mit Hilfe einer nachhaltigen Naturschutzfinanzierung soll das Schutzgebietsnetz dauerhaft gesichert werden.
  • Germanwatch Die Entwicklungs- und Umweltorganisation engagiert sich für globale Gerechtigkeit und den Erhalt von Lebensgrundlagen.
  • NABU – Waldpate werden Der NABU will fünf Prozent der deutschen Waldfläche bis 2020 wieder Urwald werden lassen.
  • Pro Wildlife Die Organisation will Lebensraum von Wildtieren bewahren.
  • Rettet den Regenwald e.V. setzt sich seit 1986 aktiv für den Schutz des Regenwaldes ein. Der gemeinnützige Verein benennt regenwaldzerstörende Projekte, Unternehmen und politische Entscheider.
  • Robin Wood ist eine deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisation, die radikales Umdenken und Nachhaltigkeit fordert.

Rewilding - der andere Weg

Wie neuere Studien jedoch zeigen, ist es vielleicht sinnvoll, einfach nur die Natur machen zu lassen. Die Wohltätigkeitsorganisation "Rewilding Britain" argumentiert jedenfalls: "Bei ausreichenden Samenquellen und geeigneten Standortbedingungen pflanzen sich Bäume zu Millionen kostenlos auf einer so großen Fläche ein, wie wir bereit sind, zu entbehren". Diese natürliche Verjüngung bringt die meisten Vorteile für die Artenvielfalt, ist kostengünstig und kann mehr Kohlenstoff binden als bisher angenommen. Also - gebt der Natur Raum, wo immer es geht!

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