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Mindset-Tipps vom Spitzensportler: Was wir von Leo Sares über Fokus, Stärke & Balance lernen können

Leo Sares ist Sprinter für den SVS Leichtathletik © Alfred Nevsimal

Er läuft 100 Meter in Sekunden – und denkt doch weit über die Ziellinie hinaus: Leo Sares ist Leichtathlet mit klarer Vision und großer Disziplin. Für STYLE UP YOUR LIFE! teilt er seine vier stärksten Learnings aus dem Spitzensport, die nicht nur auf der Laufbahn funktionieren, sondern in jeder Lebenslage.

Was haben ein Spitzenathlet und dein Alltag gemeinsam? Mehr, als du denkst. Leo Sares (21), Sprinter über 100 und 200 Meter für den SVS Leichtathletik, gibt exklusive Einblicke in seinen mentalen Werkzeugkoffer – und zeigt, wie uns Disziplin, Fokus und Regeneration nicht nur im Sport, sondern auch im Leben weiterbringen können. Pure Motivation – direkt von der Tartanbahn.

1. Motivation – das Streben nach Perfektion

"Faszination 100m Sprint: Er ist eine der kürzesten, aber intensivsten Disziplinen in der Leichtathletik. Für mich die Königsdisziplin. Sie erfordert nicht nur physische und mentale Stärke, sondern auch Hingabe und Explosivität. Beim Start gilt es, in Sekundenschnelle die gesamte Kraft in eine explosive Beschleunigung umzuwandeln. Danach geht es um das perfekte Finish, das Bündeln aller verbleibenden Kräfte. Diese Phasen entscheiden zwischen Sieg und Niederlage.

Die Freude am Wettkampf und das Streben nach Perfektion sind meine täglichen Antriebe zu trainieren, über meine Grenzen zu gehen und trotz Rückschläge weiterzumachen. Natürlich gibt es auch bei mir den inneren Schweinehund, vor allem nach langen Schultagen oder dann, wenn einem nach dem Training am Vortag alles weh tut. Mein Tipp dafür: Erinnere dich, warum du angefangen hast und was du schon alles erreicht hast. Visualisiere deine Erfolge. Hier ist das Mindset wichtig. Sieh es als Chance zu wachsen und stetig zu lernen. Denn der Schlüssel zum Erfolg ist kontinuierliches Training und Selbstdisziplin – als Schüler und als Spitzensportler."

Leo Sares gibt wertvolle Tipps für die Motivationsfindung © beigestellt

2. Ziele setzen, fokussieren, dranbleiben!

"Im Spitzensport habe ich gelernt, wie wichtig es ist, klare Ziele zu setzen. Sie sind die Motivation, wenn die Waden im Training schmerzen – für mich ist das die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2028. Aber mindestens genauso wichtig ist der Weg dorthin, denn es sind die kleinen Schritte, die den Weg zum Ziel ebnen.

Ein weiterer Schlüssel zum sportlichen Erfolg ist der Fokus. In Zeiten der sozialen Medien und anderer Einflüsse ist es wichtiger denn je, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Manchmal ist es nicht leicht, sich nicht ablenken zu lassen und den inneren Schweinehund zu überwinden. Selbst wenn Hindernisse auftauchen, heißt es Dranbleiben. Eine Fähigkeit, die ich täglich trainiere.

Es gibt Tage, an denen das Training anstrengend ist oder schulische Verpflichtungen überwältigend erscheinen. In solchen Momenten erinnere ich mich daran, warum ich mit der Leichtathletik angefangen habe, wie viel ich schon erreicht habe und was für eine Errungenschaft das wäre, meine Ziele zu erreichen.

Die Prinzipien aus dem Sport – Zielsetzung, Fokus und Ausdauer – lassen sich auch auf Schule und Beruf anwenden. Wichtig ist, den eigenen Antrieb zu finden: Was will ich wirklich? Wie setze ich es um? Diese Fragen führen zum Ziel! "

Leo Sares ist Sprinter für den SVS Leichtathletik © raphaelfaschingphotography

3. Vertrauen & Willpower – unsichtbare Erfolgsfaktoren

"Im Spitzensport geht es nicht nur um Training, Disziplin und Talent – sondern um Vertrauen in den eigenen Körper, den Prozess und die Menschen, die einen begleiten. Ohne all diese Faktoren wären Bestleistungen nicht möglich.

Mein Trainer ist für mich mehr als nur ein Planersteller oder Zeitnehmer. Er ist Mentor, Motivator und gelegentlich Psychologe. Er kennt mich besser als ich mich manchmal selbst, weiß, wann ich an Grenzen stoße und wann mehr möglich ist. In schwierigen Phasen fängt er mich auf und erinnert mich an mein Ziel. Dieses grenzenlose Vertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Es gibt Tage des Zweifels. Er sieht mein Potenzial, korrigiert Fehler, gibt entscheidende Impulse und hilft mir, meine Grenzen zu überwinden. Manchmal bedeutet das, mich aus meiner Komfortzone zu holen. Wenn Motivation fehlt, macht Willpower alles wett. Nach Rückschlägen gilt es, sich aufzurichten und neue Kraft zu schöpfen.

Wer seine Grenzen nicht herausfordert, wird nie wissen, wie weit er gehen kann. Ich habe gelernt, dass kritisches Feedback kein Angriff, sondern ein Geschenk ist – eine Chance, Herausforderungen anzunehmen, sich nicht entmutigen zu lassen und stetig zu wachsen. Lektionen, die im Sport und im Leben zählen."

Leo Sares und sein Mentor Irek Krawcewicz © Privat

4. Warum Regeneration zum Training dazugehört

Im Spitzensport geht es oft um Superlative: schneller, höher, stärker. Doch was oft übersehen wird: Wirkliches Wachstum entsteht nur dann, wenn auch die Pausen nach dem Training effizient genutzt werden. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen.

Als junger Athlet dachte ich, ich müsste jeden Tag 100 Prozent geben. Ich verwechselte Erschöpfung mit Einsatz – und ignorierte dabei, was mein Körper und Geist eigentlich brauchten: Zeit zur Regeneration. Denn Regeneration ist keine Schwäche, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil von Leistung. Wer immer nur aufs Gas drückt, wird irgendwann stehen bleiben – egal, wie stark der Motor ist.

Ob aktives Auslaufen, Wechselduschen, gezielte Ernährung oder ausreichend Schlaf – all das unterstützt die Erholung. Für mich gehören auch Saunagänge, lockeres Schwimmen, Massagen und Tools wie mein Compex-Gerät dazu. Sie helfen mir, körperlich und mental frisch zu bleiben.

Heute plane ich meine Regeneration genauso gezielt wie mein Training. Denn ich weiß: Nur wer Pause macht, kann wieder Vollgas geben. Und das ist meine wichtigste Erkenntnis: Regeneration ist keine Belohnung nach harter Arbeit.

Leo Sares betont auch, wie wichtig Regeneration ist © beigestellt
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