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Armin Wolf bezeichnet Karl May als " typischen Rassisten"

Armin Wolf im ORF
ORF-Moderator Armin Wolf im Zib2-Studio © ORF

ZIB-Anchor Armin Wolf übt deutliche Kritik an seiner einstigen Lieblingslektüre: Karl May sei für ihn "ein typischer Rassist seiner Zeit", seine Bücher "voller Klischees". Der ORF-Journalist plädiert dafür, Mays Werke heute nicht mehr als Kinderliteratur zu empfehlen.

In einem Interview mit einer Stundentenzeitung hat ZIB-Moderator Armin Wolf seine Kindheitshelden reflektiert und dabei eine kulturkritische Position zu Karl May eingenommen. Der bekannte ORF-Journalist schildert, dass seine frühen literarischen Helden die Figur des Old Shatterhand gewesen sei.

Besonders fasziniert habe ihn damals die Idealfigur eines Helden, der "alles weiß, stark ist, jeden besiegt und immer auf der Seite der Schwachen steht." Heute sehe er das deutlich differenzierter. Die Romane Karl Mays, in denen Figuren wie Winnetou und Old Shatterhand zentrale Rollen spielen, bewertet Wolf aus heutiger Perspektive kritisch.

"Natürlich war er ein typischer Rassist des 19. Jahrhunderts, und dass man seine Bücher heute nicht mehr als Kinderliteratur empfiehlt, ist völlig logisch", so Wolf wörtlich. Zwar betont er, dass Karl May zu seiner Zeit als Freund der amerikanischen Ureinwohner galt, gleichzeitig weist er aber auch auf zahlreiche problematische Inhalte hin: "Dass die Bücher voller rassistischer und antisemitischer Klischees sind, ist keine Frage." Dass Karl May heute nicht mehr unumstritten ist, erklärt Wolf mit veränderten gesellschaftlichen Maßstäben: "Die heutigen Debatten über kulturelle Aneignung oder Rassismus gab es so nicht."

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