Aufruf

Eva Pölzl und Martina Löwe erinnern an Prostatakrebs-Vorsorge

Martina Löwe und Eva Pölzl im Gespräch bei "Guten Morgen Österreich" © Instagram.com / @loewemartina

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Eva Pölzl nahm in "Guten Morgen Österreich" den europäischen Prostata-Tag als Anlass, gemeinsam mit Martina Löwe an die Wichtigkeit der Vorsorge zu erinnern.

Gemeinsam mit Martina Löwe appellierte Eva Pölzl heute in „Guten Morgen Österreich“, sich Zeit für eine besonders wichtige Untersuchung zu nehmen. Die beiden riefen in ihrem Gespräch zur Prostatakrebs-Vorsorge auf und ermutigen Männer ab 45 Jahren, die diesen Schritt noch nicht gewagt haben. Immerhin ist in Österreich Prostatakrebs mit 6000 Erkrankungen jährlich eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern.

Männer scheuen sich vor Kontrollbesuchen

Warum Männer fahrlässig bei den Untersuchungen sind und sich vor einem Kontrollbesuch so scheuen wollte Pölzl wissen. „Sie sind nicht fahrlässig, sondern eher nachlässig. Und es betrifft vor allem die ältere Generation zwischen 50 und 60 Jahren, die meinen, es kann ihnen nichts passieren“, erklärte die Geschäftsführerin der österreichischen Krebshilfe. Das Problem sei, dass Prostatakrebs keine Symptome mache. „Wenn man sich gesund fühlt, warum sollte man sich dann untersuchen suchen“, ist laut Löwe häufig ein Gedanke.

Früherkennung ist wichtig

Prostatakrebs könne man aber generell ganz gut früh erkennen. „Man muss eben zum Urologen gehen. Dort wird mittels Bluttests und Tastuntersuchung eine Diagnose gestellt.“ Das würde Männer vielleicht ein bisschen verschrecken. „Es geht aber schneller als man denkt“, nimmt Löwe Bedenken. Auch die Unterstützung der besseren Hälfte könne in diesem Fall wie in so vielen Lebenslagen helfen. 

Untersuchung in 6 Schritten

  • HARNPROBE: Für die Untersuchung des Harns gibst du vor der Untersuchung beim Urologen eine Harnprobe ab.

  • ARZTGESPRÄCH: Im Gespräch mit dem Arzt kannst du über eventuelle Beschwerden sprechen. Ihr klärt ab, ob soweit alles in Ordnung ist.

  • BLUTABNAHME: Für einen PSA-Test wird dir vom Urologen Blut aus der Armvene abgenommen.

  • TASTUNTERSUCHUNG: Es ist Zeit für die Tastuntersuchung der Prostata. Dafür stehst du vornübergebeugt oder liegst auf der Behandlungsliege in Seitenlage mit angezogenen Beinen. Der Arzt führt für wenige Sekunden seine Finger durch den Mastdarm ein.

  • ULTRASCHALL: Bei der Ultraschalluntersuchung werden Niere, Blase und Prostata noch einmal begutachtet. Du liegst in Rückenlage auf der Behandlungsliege. Dauert auch nicht lange.

  • ERGEBNISSE: Schon bist du wieder fertig. Der Urologe wird dir einen vorläufigen Befund geben. Für das endgültige Ergebnis deiner Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung musst du noch auf die Befunde aus dem Labor (Blut) warten.

Zeit für die eigene Gesundheit nehmen

Während sich bei Männern der Gang zum Urologen noch nicht so eingebürgert hätte, wären es Frauen bereits seit ihrer Jugend gewöhnt, regelmäßig zum Gynäkologen zu gehen. Die Loose Tie-Aktion zeige aber bereits Wirkung: Männer würden mittlerweile mehr über Prostata-Krebs-Vorsorge als früher wissen. Doch es sei noch viel zu tun. Die Aktion steht dafür, sich Zeit für die eigene Gesundheit zu nehmen.

Umdenken findet bereits statt

Um mögliche Ängste zu minimieren, geht etwa auch Kabarettist Gerald Fleischhacker mit gutem Beispiel voran und stellt sich in den Dienst der Loose Tie-Kampagne. Es findet bereits ein Umdenken statt. Jüngere Männer würden gesundheitsbewusster leben und öfter zum Arzt gehen. Das sei enorm wichtig. „Die Früherkennung bietet die besten Heilungschancen. Gerade bei Prostotakrebs gibt es viele Therapien“, zeigt Löwe auf.

Nachgefragt bei Priv. Doz. Dr. Dr. Med. Mehmet Özsoy

Priv. Doz. Dr. Dr. Med. Mehmet Özsoy © UROMED KompetenzZentrum Urologie

STYLE UP YOUR LIFE! hat beim Experten zu den neuen Entwicklungen in der Prostatakrebs-Früherkennung nachgefragt:

Was ist die größte Hürde für Männer, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen?
Viele wollen die vermeintlich unangenehme Untersuchung „schwänzen“ und haben Angst vor dem Ergebnis. Vor allem, wenn sich Männer „gesund“ fühlen, meinen sie oft, dass sie die Vorsorgeuntersuchung nicht brauchen.                             

Wie kann die Partnerin beim Gang zum Urologen unterstützend wirken?
Häufig organisieren Frauen den Untersuchungstermin für ihre Männer. Und in einigen Fällen begleiten sie ihre Männer auch direkt ins Untersuchungszimmer. Die Frau ist also eine wichtige Multiplikatorin und Meinungsbildnerin bei der Früherkennung.

Welche Vorsorgemaßnahmen kann man selbst zur Vermeidung einer Krebserkrankung tun?
Der wichtigste Aspekt zur Krebsvorsorge ist ein gesunder Lebensstil. Darüber hinaus ist es gerade beim Prostatakrebs wichtig zu wissen, ob eine familiäre Vorbelastung besteht, denn hier besteht ein doppeltes Risiko, im Laufe des Lebens selbst zu erkranken.

Welche Entwicklungen zur Früherkennung von Prostatakrebs gibt es zurzeit?
Die Vorsorgeuntersuchung ab 45 Jahren umfasst aktuell den PSA-Test (Bluttest), die digital rektale Untersuchung der Prostata und eine Ultraschalluntersuchung der Nieren, Blase und Prostata.

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