"Schäme mich": Michael Douglas bittet um Entschuldigung für die USA
Große Ehre, große Worte: Bei der Verleihung des Ehrenpreises für sein Lebenswerk beim renommierten Taormina Film Fest auf Sizilien nutzt Hollywoodlegende Michael Douglas die Bühne nicht nur für Dank sondern für ein politisches Statement. In bewegenden Worten bittet der Schauspieler die Welt um Verzeihung für das Verhalten der USA in den letzten Jahren.
"Ich schäme mich und entschuldige mich", sagte Douglas sichtlich betroffen, freilich ohne dabei den Namen Donald Trump zu nennen, aber mit klarer Botschaft. Die USA trügen "viel Verantwortung für das Chaos" in der Welt, führte er weiter aus. Er bat nicht nur Kanada und Mexiko, sondern auch die Staaten der EU und der NATO um Vergebung.
Douglas sprach von "der schlimmsten Zeit", an die er sich erinnern könne und das, obwohl er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurde. Die Welt sei geprägt von "viel zu vielen Konflikten", so der Schauspieler weiter. Für seine jahrzehntelangen Verdienste wurde er in Taormina als "Eckpfeiler des modernen Kinos" gefeiert.
Festivalpräsidentin Iris Knobloch überreichte ihm den Preis und würdigte seine Rollenwahl, die stets "die Vielschichtigkeit der menschlichen Natur" widerspiegle. Gezeigt wurde auch "Einer flog über das Kuckucksnest", jenes Meisterwerk, das Douglas als Produzent mit dem Oscar krönte.
In seiner Rede erinnerte sich der Sohn von Kirk Douglas an frühere Besuche in Italien und die Cinecittà-Studios, die ihn tief prägten. "Ich bin gerührt, wenn ich mir vor Augen führe, dass mein Vater und ich in 80 Jahren über 150 Filme gemacht haben", sagte er. Zum Schluss gab sich Douglas hoffnungsvoll: "Ich möchte sagen, dass alle meine drei Kinder Schauspieler werden wollen – vielleicht gibt es also eine weitere Generation."