Der neue Bürgermeister von Leibnitz
07. Juli 2022 – ein Datum, dass sich Michael Schumacher merken wird. An dem Tag wird er in der Gemeinderatsitzung als neuer Bürgermeister von Leibnitz gewählt und angelobt. Bereits am nächsten Tag sitzt er in seinem neuen Büro im Rathaus der Stadt und übernimmt die Geschäfte, die ihn schon mal gerne 14 Stunden am Tag beschäftigen. Rund 205 Mitarbeiter gilt es zu koordinieren, viele Termine müssen absolviert werden.
Politiker zum Anfassen
Seine Familie steht voll und ganz hinter ihm, erzählt er. „Ich will mich positiv einbringen und der Stadt was zurückgeben. Ich habe das Glück in Leibnitz aufgewachsen zu sein, es war eine heile Welt. Meine Kindheit hab ich am schönsten Tennisplatz in Österreich, beim städtischen Bad in der Au, verbracht.“ Neben Tennis interessiert ihn später während der Studentenzeit auch die Formel 1 - Irgendwie logisch, wenn der Namensvetter Schumacher damals den Sport dominiert. Gleicher Jahrgang 1969, in der Schule hatte er den selben Spitznamen - Schumi. Schumacher absolviert das Jura Studium, stösst nach einigen Berufsetappen in der Privatwirtschaft 2004 zur Politik, wird Clubjurist im SPÖ-Landtagsclub. Trifft parallel auf einer Veranstaltung seinen Vorgänger im Amt, damals noch Vize, Helmut Leitenberger, fragt ihn ob er bei der SPÖ mitarbeiten kann. Bei der Wahl 2005, als Leitenberger gewinnt und fortan 17 Jahre lang die Geschicke der Stadt bestimmt, war Schumacher bereits dabei – durchläuft danach verschiedene Zuständigkeitsbereiche, ist zehn Jahre lang Politsekretär, arbeitet weitere sieben Jahre in der Verkehrsbehörde.
Gestaltungswille und Fokussierung
Das sollte ihn bestens vorbereitet haben auf seine neuen Aufgaben. „Die wichtigsten Themen sind, wie bei 98 Prozent aller meiner Kollegen, die Energie- und Wirtschaftskrise. Wir haben einen exzellenten Lebensstandard in Leibnitz, und wir müssen versuchen, so gut es geht den zu halten. Wir arbeiten aber auch an der Zukunft - ein großes Projekt beispielsweise ist die neue Musikschule. Letztendlich ist es ein tägliches Suchen, ein sich Hinterfragen: ist der Weg gut für die Stadt, für die Menschen, und letztendlich für mich selbst“.
Privaten Ausgleich findet er beim Lesen und bei Kartenspielgruppen, ist vorbildlich mit einem privaten Elektro-Auto unterwegs und hält sich mental und körperlich fit für die zahlreichen beruflichen Aufgaben. Das wichtigste für ihn: Er will authentisch bleiben.