"Ein Sturm weckt Heimatgefühle!"
Lukas Schweighofer moderiert die Frühstücks-Sendung "Guten Morgen Österreich". OBEGG trifft den ORF-Moderator und gebürtigen Steirer zum Small-Talk über sein Leben, seine Karriere und seine Heimat.
Herr Schweighofer, als Moderator von „Guten Morgen Österreich“ sind Sie in ganz Österreich unterwegs. Was war Ihr schönstes Erlebnis auf Tour? Gibt es ein Bundesland, in welches Sie besonders gerne fahren?
Das ist schwer zu sagen. In den letzten vier Jahren waren wirklich einige sehr schöne Momente dabei. Ein Sonnenaufgang am Mattsee, eine Grillerei mit dem gesamten Team im kitschig-schönen Gschnitztal in Tirol, eine Wanderung in Damüls in Vorarlberg und so weiter.
Ich glaube, wenn ich länger überlege oder mir Fotos am Handy anschaue, kommen viele wunderschöne Erlebnisse hoch.
Sie berichten immer live, sind ständig unterwegs. Was ist hierbei die größte Herausforderung?
Dass du nie weißt, was innerhalb dieser drei Stunden Sendung genau passiert. Ich meine nicht inhaltlich, aber von den Rahmenbedingungen her. Wo steht das Studio, welches Wetter haben wir, wie sind die Gäste, welches Publikum ist vor Ort und vieles mehr.
Aber das ist auch genau das, was für mich den großen Reiz und den großen Spaß an dieser Sendung ausmacht. Du kannst drei Stunden live nie komplett durchplanen und das bringt Raum für Spontanes und Kreatives.
Wie bereiten Sie sich auf eine Moderation vor?
Meistens gut: Nach jeder Sendung gibt´s am Vormittag eine grobe Planung für den nächsten Tag. Tagsüber produziert die Redaktion Beiträge und bereitet Gespräche vor. Wenn dann alles steht, beginnt meine Hauptvorbereitung am frühen Abend und ich schreibe mir alles mundgerecht, überlege mir Überleitungen und schaue, was sich eventuell in der Nacht noch entwickeln kann.
Wann läutet täglich ihr Wecker?
Wenn ich Sendung habe um 4:00 Uhr. Wenn keine Sendung ist, meist zwischen 8.00 und 9:00 Uhr. Oder gar nicht.
Ich bin ein positiv denkender, optimistischer Mensch, der meist gut gelaunt ist. Lukas Schweighofer
Sind Sie ein Morgenmensch?
Ich glaube ja. Wobei es keine Tageszeit gibt, zu der ich schlechter oder besser gelaunt bin. Ich bin ein positiv denkender, optimistischer Mensch, der meist gut gelaunt ist, egal um welche Uhrzeit.
Wie schwierig ist es, in aller Hergottsfrühe aufstehen zu müssen? Und wann gehen Sie schlafen?
Sagen wir so. Es gibt Lustigeres. Ich habe schon vor „Guten Morgen Österreich“ jahrelang Frühsendungen im Radio moderiert und gewöhne mich trotzdem nicht ans frühe Aufstehen. Was dabei aber sicher hilft, ist Disziplin beim Schlafengehen. Das passiert meist zwischen 20.00 und 21.00 Uhr.
Sie haben ein Assessment-Center beim ORF Salzburg absolviert. Wollten Sie immer schon als Moderator beim ORF arbeiten?
Der ORF war nicht konkret das Ziel. Ich habe damals während des Studiums Bewerbungen an alle möglichen Radiosender geschickt und beim ORF in Salzburg hat sich dann tatsächlich etwas ergeben.
Was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?
Ich könnte mir vorstellen, auch andere Sendungen zu moderieren - vor allem im Sport. Ich habe Sportwissenschaften studiert und das ist einfach meine große Leidenschaft. Zu interessanten Formaten in der Unterhaltung würde ich auch nicht Nein sagen.
Ich kann mir aber auch vorstellen, irgendwann nicht mehr beim Fernsehen zu arbeiten und zum Beispiel als Golfplatztester auf der ganzen Welt unterwegs zu sein.
Sie sind gebürtiger Steirer, in der Nähe von Weiz aufgewachsen. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit? Sind sie noch oft zuhause? Können Sie sich vorstellen, wieder in ihre Heimat zu ziehen?
Die ersten Erinnerungen die mir gerade kommen, drehen sich rund ums Fortgehen im Jugendalter: Weiz, Hartberg, Granitz, da waren wir oft unterwegs. Im Moment schaffe ich es so 5 bis 6 mal im Jahr in die Gegend. Meist, um die Familie zu besuchen. Derzeit kann ich es mir nicht vorstellen, aber wer weiß was passiert und wonach einem ist, wenn mal älter wird.
Sind Sie oft in der Südsteiermark?
Das letzte Mal war ich für ein verlängertes Wochenende mit meiner Familie in der Nähe von Straden. Und meine Schwester hat in Tieschen geheiratet. Beides war traumhaft und ich habe wieder einmal gemerkt, wie schön und gemütlich es bei uns eigentlich ist.
Haben Sie einen Lieblingsbuschenschank?
Mehrere. Das Weingut Krispel in Straden kann ich empfehlen. Oder das Moarbräu am Stubenbergsee, nicht weit von mir daheim.
Haben Sie einen Lieblingswein?
Hauptsache Weiß. Am liebsten Sauvignon Blanc. Und jetzt im Herbst natürlich Sturm. Das weckt Heimatgefühle.
Wo können Sie am besten abschalten?
Am Golfplatz und am Berg. Bei ersterem bin ich mehrere Stunden unterwegs und konzentriere mich nur darauf, diesen kleinen Ball zu treffen. Da haben keine anderen Gedanken Platz. Sonst trifft man nichts. Und danach denk ich mir oft – wow, ich war mit dem Kopf die letzten Stunden echt ganz woanders. Und beim Wandern relativieren sich oft viele Dinge. Beim Anblick hoher Berge merke ich oft, wie unwichtig bestimmte Dinge eigentlich sind und wie klein man selbst ist.