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7 Kirchen, die du sehen musst

Franz Ehgartner leitet seit 24 Jahren die Petruspfarre im Sulmtal. © Michael Markl

Kirchen haben etwas Magisches. Vor allem der Altar nimmt einen zentralen Platz ein: meist prunkvolle, künstlerische Meisterwerke als spirituelles christliches Symbol. Wir zeigen euch sieben Pfarrkirchen in der Südsteiermark, die man gesehen haben muss.

1. Pfarrkirche Heiliger Vitus

Die Kirche St. Veit am Vogau ist seit dem Jahr 1218, seit Gründung der Diözese Graz-Seckau, ein Mensalgut der steirischen Bischöfe. Von der ersten, bereits im Jahr 1202 erbauten Kirche ist nichts mehr erhalten.

Der Hochaltar der Pfarrkirche Heiliger Vitus wurde 1756 errichtet. © Michael Markl

Der heutige Bau entstand zwischen 1748 bis 1768 nach Plänen des bekannten steirischen Architekten Joseph Hueber, der an der Wiener Akademie studierte, bevor er in die Steiermark kam und zahlreiche bedeutende Kirchen errichtete. 

Neben dem opulenten äußeren Erscheinungsbild der Kirche wurde auch das Innere großzügig gestaltet. In einem Deckenbild aus dem Jahr 1921 ist hinter Papst Pius X. unter anderem auch der Sozialreformer Karl Marx dargestellt.

Der Hochaltar wurde 1756 errichtet, die Statuen sind großteils Arbeiten des Grazer Bildhauers Joseph Schokotnigg. Auf dem barocken Tabernakel ist eine Kopie des Gnadenbildes von Maria Schnee angebracht.

Seit 2013 betreut Pfarrer Robert Strohmaier - ein leidenschaftlicher Motorradfahrer - die Pfarrgemeinde St. Veit am Vogau. © Michael Markl

2. Pfarrkirche St. Peter im Sulmtal

Die barocke Pfarrkirche St. Peter wurde erstmals im Jahr 1244 erwähnt. Zwischen 1669 und 1701 entstand der heutige Bau, der einen in Österreich unüblichen, freistehenden Glockenturm besitzt.

Pfarrer Franz Ehgartner kümmerte sich um die Renovierung der Kirche. © Michael Markl

Als Hinführung auf den Kirchenpatron hat der Grazer Bildhauer Erwin Huber 1991 ein bemerkenswertes Eingangsportal geschaffen, dessen Bronzereliefs die Lebensstationen des Hl. Petrus zeigen. 

Die Statuen und Bilder erzählen vom Wirken Gottes und dem Leben von den vorbildhaften Heiligen. Pfarrer Franz Ehgartner

Der Innenraum besticht durch seine reiche Figurenausstattung. Der Hochaltar wurde im Jahr 1784 errichtet. Sein über fünf Meter hohes Altarbild zeigt die Befreiung des Heiligen Petrus aus dem Kerker. 

Den Tabernakel, 1757 gestiftet von Maria Theresia von Khuenburg, schuf Philipp Jakob Straub. Als neue Feiermitte schuf Richard Meier 1985 einen Hauptaltar mit Ambo aus hellem Stein. 

3. Pfarrkirche Heiliges Kreuz

Die Kirche zeigt sich heute im Stil der Neorenaissance und wurde 1891 bis 1892 von Robert Mikovics in diese Form gebracht. Der Chor ist gotisch und der Turm barock.

Der prächtige Hochaltar beeindruckt durch seinen Knorpelwerkstil. Er stammt aus der Stadtpfarrkirche in Marburg/Maribor. Nachdem er dort nicht mehr gebraucht wurde, ist er 1894 von der Pfarre Heiligenkreuz angekauft worden.  

Die Anfänge der Pfarrkirche "Zum Heiligen Kreuz" reichen zurück ins Hochmittelalter. © Michael Markl

Im Zentrum des Hochaltars hängt das Kreuz mit Jesus Christus, daneben stehen die Apostelfürsten Petrus und Paulus. Das Aufsatzbild darüber zeigt Gott Vater und den Heiligen Geist; die Statuen daneben sind Johannes und Jakobus.

Pfarrer Alois Stumpf ist seit 1998 Hausherr der Pfarrkirche "Heiliges Kreuz". © Michael Markl

Im Zentrum der untersten Zone befindet sich der Tabernakel zur Aufbewahrung des Allerheiligsten. Die Statuen seitlich zeigen die vier Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Gregor d. G. und 
Hieronymus.
 

4. Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Mutter

Die Kirche gilt als ein kleines Baujuwel aus der Barockzeit und wurde unter dem Architekten Josef Johann Fuchs aus Marburg zwischen 1752 und 1755 errichtet.

Dominant steht sie am Marktplatz des Ortes, über dem sich der Burgberg mit dem Schloss Ehrenhausen und darunter auf einer künstlichen Terrasse das manieristische Mausoleum des Ruprecht von Eggenberg befinden. 

Das Zentrum des Altars bildet eine gotische Statue aus dem Jahr 1420. © Michael Markl

Das Äußere des Gotteshauses besticht mit seiner bemerkenswerten eintürmigen Fassade. Der exzellente Hochaltar im Inneren aus dem Jahr 1755 zeigt lebensgroße Engelsfiguren des steirischen Barockbildhauers Philipp Jakob Straub. 

Pfarrer Michael Seidl leitet seit 2010 die Pfarre Schmerzhafte Mutter. © Michael Markl

5. Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt

Der Frauenberg bei Leibnitz ist ein sehr alter Kultort, der bereits vor dem Christentum existierte. Eine erste Marienkirche gibt es seit tausend Jahren.

Sie wurde später durch eine gotische und nochmals 1609 durch die heutige Kirche ersetzt, die dann noch zweimal vergrößert werden musste, weil die Kirche für die vielen Wallfahrer zu klein geworden war.

Die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt gibt es seit tausend Jahren. © Michael Markl

Der Legende nach soll der Mörtel für die Kirche nicht mit Wasser, sondern mit Wein gemischt worden sein. Der gesamte Innenraum wurde 1768 mit Fresken von Joseph Sattler ausgemalt. Ebenso der Hochaltar, der als Scheinarchitektur gemalt wurde.

Die Marienstatue – eine gotische Figur, die aus der Vorgängerkirche stammt – des Hochaltars ist bis heute ein großer Anziehungspunkt für Wallfahrten. Die Seitenaltäre sind aus dem Barock mit Bildern des Grazer Malers Anton Jandl.

Pfarrer Anton Neger ist seit 2012 für die Pfarre Leibnitz verantwortlich. © Michael Markl

6. Pfarrkirche Heiliger Johannes Des Täufers

Die ursprüngliche Kirche entstand bereits im 12. Jahrhundert, die heutige wurde im 18. Jahrhundert von Johann Fuchs aus Marburg errichtet. Sie zeigt eine Einturmfassade mit ovalem Innenraum. Vorbild war die Peterskirche in Wien. 

Der prächtige Hochaltar vereint gebeiztes Holz mit weißen Figuren. Die Statuen stammen vom steirischen Bildhauer Philipp Jakob Straub.

Im Jahr 1772 fertigte der Grazer Maler Philipp Carl Laubmann das imposante Hochaltarbild, das Johannes den Täufer bei der Taufe Jesu im Jordan zeigt. 

Das Altarbild stammt von Phillip Carl Laubmann und zeigt die Taufe Gottes. © Michael Markl

Der neue Hauptaltar (Volksaltar) und der Ambo wurden 2001 von Hannes Fladerer gefertigt: Er gestaltete aus weißem griechischen Marmor den Altar als neue Feier-mitte und setzt damit ein lichtes Zeichen, das Energie sammelt und abstrahlt.

Im Doppelwellenmotiv der Altarvorderseite wird das Geheimnis der Inkarnation („der Himmel kommt zur Erde und wir werden zum Himmel erhoben“) symbolisiert.

Pfarrer Johann Puntigam ist seit 1974 im Amt und liebt die Gartenarbeit. © Michael Markl

7. Pfarrkirche Heilige Magdalena

Die Kirche ist ein schlichter, frühbarocker Bau, der 1676 geweiht wurde und auf Pläne von Franz Isidor Carlone zurückgeht. Der Turm ist noch erhalten.

Der Hochaltar, der die beiden Fenster in den Architekturaufbau miteinbezieht, ist im Stil des Rokoko gehalten und stammt vom Bildhauer Veit Königer. 

Die Pfarrkirche Heilige Magdalena ist ein schlichter, frühbarocker Bau. © Michael Markl

Das Altarbild zeigt die Hl. Maria Magdalena, die Patronin der Kirche, als Arbeit des Hofmalers der Fürsten von Eggenberg in Graz, Hanns Adam Weißenkircher.

2003 erfolgte die Innenrestaurierung der Kirche, bei der auch der neue Hauptaltar (Volksaltar) mit Ambo vom Grazer Architekten Wolfgang Feyferlik gestaltet wurde. Bemerkenswert ist auch die Rokoko-Orgel mit dem Engelsorchester.

Seit 2016 leitet Pfarrer Ewald Mussi die Pfarre. © Michael Markl