Unser Verein halt die Leut' z'samm

Von Sport bis Spiel - Vereine prägen das kulturelle und soziale Leben auf dem Land. Obegg stellt sechs Vereine vor, die mit ihrem Engagement fest in der Südsteiermark verwurzelt sind.

Wenn die insgesamt 77 Mitglieder der "Erzherzog Johann Trachtenkapelle St. Veit am Vogau" in ihren feschen Trachten-Uniformen - mit Rock oder Hose aus Hirschleder - auftreten, sind Ohren und Augen gleichermaßen auf sie gerichtet.

Bis zu 30 Auftritte haben sie im Jahr, den ersten am Palmsonntag. Dazwischen wird Freitags um 19.30 Uhr fleißig geprobt.

Und wenn es mal nichts zum Musizieren gibt, dann trifft man sich auch gerne außerhalb: "Musik verbindet Jung und Alt und ist Basis für jahrelange bis jahrzehntelange Freundschaften. Es ist ein Zusammenhalt und eine Wertschätzung zu spüren. Und das ist ein schönes Gefühl", sagt Kapellmeister Alexander Schauperl.

Die Formation mit gespanntem Bogen erinnert ein wenig an die Zeit von Robin Hood. Heute steckt natürlich mehr Hightech dahinter, aber es ist gar nicht so weit hergeholt, wie Alois Keiml, der Gründer von "Traditionelle Bogenschützen Leibnitz" mit Pathos erklärt:

"Es ist die Verbindung vom traditionellen Bogenschießen ihrer Vorfahren, Bögen und Pfeile aus Leder und Holz zu verarbeiten, um daraus das Equipement herzustellen - und dem heutigen Leistungssport." Ein Gedanke, der bei einigen Mitgliedern im Hinterkopf sicher mitschwingt. Und natürlich das Ziel, für eine gemeinsame Sache zu kämpfen: den Turniersieg. 

Sind Sie dem Krampus oder einem Percht schon einmal begegnet? Dann sollten Sie die "Südsteirischen Teufel" aus Strass-Gersdorf kennenlernen, aber dann lieber ohne Kostümierung. Denn wenn sie beruflich einmal losgelassen, dann sind die insgesamt 19 Beelzebuben kaum zu bändigen. Da wird mit Ketten gerasselt, gegrölt und mit Ruten umhergeschlagen - in furchteinflößenden Masken aus Holz.

Was wie Jux und Tollerei klingt, ist aber mehr Liebe zum Brauchtum. "Es sind Freundschaft und Leidenschaft unserer gemeinsamen Ausübung, die uns vereinen", so Obmann Armin Schauperl. Das ganze Jahr über trifft man sich, in den Wintermonaten öfter.

Aber gar keine Teufelsbraut im Team? "Gab es schon mal, aber zur Zeit nicht", sagt Schauperl. "Sie sind aber herzlich willkommen." Inzwischen unterstützen uns unsere Parterinnen". Volle Unterstützung gibt es auch von Jörg Roskaric, der die kunstvollen Masken in akribischer Handarbeit anfertigt. 

Jeden ersten Freitag im Monat um 20 Uhr treffen sich die "Traktor- & Oldtimerfreunde aus St. Nikolai im Sausal" bei der Buschenschank Kulmi in Oberjahring: Hier werden Neuigkeiten ausgetauscht, gemeinsame Ausfahrten geplant oder einfach die Freundschaft gepflegt. Einmal im Jahr wird dann zu einem mehrtägigen Ausflug mit den "Oldies" - natürlich den Traktoren - gestartet.

Mittlerweile haben sie schon etliche Höhenkilometer zurückgelegt und den Sölkpass, den Radlpass, die Aflenzer Bürgeralpe, den Stoderzinken, den Seebergsattel oder die Turracher Höhe ohne Furcht bezwungen - und einige Berge werden garantiert noch folgen. 

Bereits als Jugendlicher besaß Alfred Deutschmann ein Puch-Motorrad. Alles, was irgendwie schrottreif aussah, wurde von ihm wiederbelebt oder verwertet - bis heute. Er ist gelernter Mechaniker (eigentlich für Landmaschinen) und sein Hobby ist die Restaurierung von alten Motorrädern.

Als der Verein "Motorradgemeinschaft MRG Hofreith" gegründet wurde, fuhr er bereits mit einem Puch-Roller mit 175 Kubik quer über die Steirischen Weinstraßen. Mit seinen Freunden reparierte er dann in seiner Werkstatt die Motorräder.

Seine Werkstatt wurde schnell zum Treffpunkt für viele. Es sind enge Freundschaften entstanden, die gehegt und gepflegt werden. Jedes Jahr gibt es auch "Clubausfahrten", vom Wochenende bis zu zweiwöchigen Urlauben, oder Treffen zum Adventsingen. Hundert Mitglieder gibt es mittlerweile, davon 28 Frauen.

Schon im Kindesalter, als andere lieber Fußball spielten, hat sich Franz Liebmann dem Schach verschrieben. Heute ist er Obmann des "Schachvereins Gamlitz", der in der steirischen Landesliega 2017/2018 sogar den 2. Rang erspielt hat. Stolze 40 Mitglieder sind hier mit Liebe und Ehrgeiz dabei.

Man trifft sich einmal wöchentlich im Landgasthaus Wratschko. Man plaudert kurz und dann geht es auch schon zu den Tischen, wo das sehnsüchtig erwartete Ereignis des Abends, das "königliche Spiel", beginnt. 

Minuten später: ernste Mienen überall. Es ist still und die Konzentration liegt in der Luft. Oft bis Mitternacht hinein. Dann verabschiedet man sich schnell - aber mit dem Wissen, bereits die Woche darauf in einer neuen Partie weiterzukämpfen.