Gesundheit

Schlafstörungen – welche Ursachen sie haben und was Betroffene dagegen tun können

Tief und entspannt schlafen wie ein Baby – für viele bleibt dies ein Traum.
Tief und entspannt schlafen wie ein Baby – für viele bleibt dies ein Traum © Pixabay

Etwa zwei Drittel der Menschen leiden zumindest zeitweise an Schlafproblemen. Wer mit Schlafstörungen kämpft, wünscht sich nichts mehr als wieder gut und erholsam zu schlafen – am liebsten acht Stunden jede Nacht tief und fest und ohne Unterbrechung. Dabei lässt sich die Ursache für schlechten Schlaf oft gar nicht so einfach feststellen. Manchmal hilft eine neue Matratze, mitunter eine Änderung der Lebensgewohnheiten oder das Erlernen von Entspannungstechniken, um wieder zu einem erholsamen Schlaf zu finden. Dieser Artikel erklärt die häufigsten Ursachen für Schlafprobleme und was genervte (Nicht-)Schläfer dagegen tun können.

Welche Ursachen können Schlafstörungen haben?

Ein gestörter Schlaf lässt sich auf die unterschiedlichsten Ursachen zurückführen. Diese reichen von ungünstigen äußeren Bedingungen über die falsche Ernährung bis hin zu psychischen oder körperlichen Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten. Nicht selten entwickelt sich eine Schlafstörung selbst zu einer Krankheit.

Äußere Bedingungen

Es gibt mehrere Faktoren im Äußeren, die einen gesunden Schlaf beeinträchtigen können. Dazu zählen unter anderem störende Geräusche, eine ungünstige Lage des Schlafzimmers, die falsche Matratze oder auch eine ungesunde Ernährung, einschließlich zu viel Kaffee.

Die richtige Matratze

Eine mögliche Ursache für schlechten Schlaf kann auch das falsche Bett oder die falsche Matratze sein. Nicht alle Betten passen zu jedem. Eine Matratze kann zu weich, zu hart oder zu durchgelegen sein und den Schläfer damit um einen gesunden Schlaf bringen. Eine zu feste Matratze verursacht Druckprobleme, die dazu führen, dass der Schläfer häufig die Position im Schlaf wechselt. Das Ergebnis ist ein unruhiger Schlaf.

Ist die Matratze hingegen zu weich, sinkt der Körper zu weit ein, und die langfristige Folge sind Rückenschmerzen am nächsten Morgen. Wer nachts stark schwitzt, sollte auch einmal die Bettdecke prüfen – womöglich ist diese zu dick oder zu schwer. Die richtige Matratze in Verbindung mit der passenden Decke und dem richtigen Lattenrost kann eine Menge zu einem gesunden und erholsamen Schlaf beitragen.

Manchmal hilft ein Wechsel der Matratze und des Lattenrostes © pixabay

Die richtige Schlafumgebung

Wer schlecht einschläft oder nicht durchschlafen kann, sollte einmal die äußeren Bedingungen näher unter die Lupe nehmen. Liegt das Schlafzimmer an einer lauten Straße? Eine Bar zwei Häuser weiter, eine schrille Lichtreklame auf der anderen Straßenseite oder ein Supermarkt, der morgens um drei Uhr lautstark beliefert wird, können eine geruhsame Nachtruhe unmöglich machen. Das Gleiche gilt für einen Schnarcher, der durch sein allnächtliches „Sägen“ den Partner um den Schlaf bringt. In solchen Fällen kann ein Wechsel des Zimmers oder eine bessere Isolierung das Problem bereits lösen.

Ein gestörter Rhythmus

Oft haben Schlafprobleme ihre Ursache in einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus. Dies kann bei Schichtarbeitern der Fall sein oder bei Menschen, die häufig weite Reisen unternehmen. Letzteres Phänomen ist besser als Jetlag bekannt. Dann ist die innere Uhr noch auf die Zeit des Orts der Abreise eingestellt. Betroffene benötigen in der Regel mehrere Tage, um sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Bei Vielreisenden kann dies zu einer dauerhaften Schlafstörung führen.

Wechseljahre

Viele Frauen klagen mit dem Beginn der Wechseljahre über einen schlechten Schlaf. Gründe dafür sind der veränderte Hormonhaushalt oder Hitzewallungen, die für nächtliches Schwitzen und dadurch bedingtes Aufwachen sorgen.

Erkrankungen

Auch körperliche oder psychische Erkrankungen können Schlafstörungen bewirken. Hier ist aber nicht immer klar zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden, denn nicht selten sind es Schlafstörungen, die eine Ursache für unterschiedliche Krankheiten darstellen können. Oft stehen Stress, Angsterkrankungen und Depressionen in Zusammenhang mit Schlafproblemen. Zu den körperlichen Ursachen gehören unter anderem Gelenkerkrankungen, Atemwegserkrankungen wie COPD, chronische Kopfschmerzen oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Einnahme von Medikamenten

Im Zusammenhang mit Krankheiten als Ursache für Schlafstörungen steht die daraus resultierende Einnahme von Medikamenten. Es gibt etliche Arzneimittel, die einen erholsamen Schlaf verhindern können. Dazu zählen unter anderem Antidepressiva, Blutdruckmittel, Antibiotika, harntreibende Medikamente oder Asthmamedikamente. Doch Vorsicht: Wer vermutet, dass Schlafprobleme in Verbindung mit Medikamenten stehen, sollte diese nicht in Eigenverantwortung absetzen oder die Dosis verändern. Hier ist auf jeden Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten.

Was können Betroffene selbst gegen Schlafstörungen tun?

Vorsicht mit Koffein und Alkohol

Oft hilft es bereits, in den Stunden vor dem Schlafengehen auf Kaffee, Cola und Energydrinks zu verzichten. Denn koffeinhaltige Getränke halten wach und verhindern einen erholsamen Schlaf. Nach dem Genuss von Bier oder Wein am Abend schlafen viele zwar rasch ein, wachen aber oft nach drei bis vier Stunden schon wieder auf, nicht selten mit schwerem Kopf und trockener Zunge. An Schlaf ist dann meistens für den Rest der Nacht nicht mehr zu denken.

Leichte Speisen am Abend

Das Abendessen sollte nicht zu schwer sein © pixabay

Viele Betroffene berichten von einer Besserung, nachdem sie zumindest am Abend ihre Ernährung umgestellt hatten. Zwar soll niemand hungrig zu Bett gehen, aber allzu schwere und reichhaltige Gerichte sind einem erholsamen Schlaf ebenfalls nicht zuträglich. Schließlich muss dann die Verdauung über Nacht auf Hochtouren arbeiten. Also in den Stunden vor dem Schlafengehen besser nur leicht verdauliche Speisen zu sich nehmen.

Ausreichend Bewegung – aber zur richtigen Tageszeit

Viele Menschen verbringen den größten Teil des Tages sitzend und bewegen sich viel zu wenig. Kein Wunder, dass sie abends nicht müde sind und keinen Schlaf finden. Jeder sollte daher im Laufe des Tages ausreichend körperliche Bewegung einplanen. Das kann eine Radtour sein, der Fußweg statt Autofahrt zum Büro oder eine Einheit im Fitnessstudio sein. Nur am späten Abend sollte nicht mehr trainiert werden, da die damit verbundene Endorphin-Ausschüttung ebenfalls das Einschlafen erschwert.

Erlernen von Entspannungstechniken

Vielen Menschen helfen Entspannungstechniken, um mehr Ruhe und einen besseren Schlaf zu finden. Hierzu zählen passive Entspannungstechniken wie Lesen, ruhige Musik hören oder ein Entspannungsbad. Aktive Entspannungstechniken sind unter anderem autogenes Training, Yoga oder Meditation. Es gilt als erwiesen, dass solche Methoden gezielt und systematisch auf Körper und Seele wirken.

Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können für einen ruhigen Schlaf sorgen © Pixabay

Wann zum Arzt?

Wer über einen längeren Zeitraum schlecht schläft, sich tagsüber matt und ausgepowert fühlt und dabei äußere Umstände ausschließen kann, sollte einen Arzt aufsuchen. Denn mitunter steckt hinter einem gestörten Schlaf eine Krankheit, die eine ärztliche Behandlung erfordert. Wenn also alle weiter oben erwähnten Selbsthilfetipps nicht helfen, ist zunächst ein Besuch beim Hausarzt angesagt. Dieser wird eine erste Diagnose stellen und Betroffenen gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen.

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