Post-Sex Blues

Das ist der Grund, warum du nach dem Sex traurig bist

Nach dem Sex sind Betroffene plötzlich melancholisch © unsplash.com

Der Post-Sex Blues bezeichnet ein bestimmtes Phänomen, von dem viele Menschen bereits berichtet haben. Nach dem Sex setzt bei ihnen eine komische Melancholie ein, für welche es eigentlich gar keinen Grund gibt. Doch es gibt eine Erklärung, warum nach dem Endorphin-Hoch ein plötzliches Tief folgt...

Plötzlich traurig nach dem Sex

Sex ist für viele Menschen eine sehr erfüllende und lustvolle Erfahrung. In den meisten Fällen gehen sexuelle Aktivitäten mit positiven Emotionen wie Lust, Intimität und Zufriedenheit einher. Doch für einige Menschen kann der Akt des Geschlechtsverkehrs unerwartete und unangenehme emotionale Reaktionen hervorrufen. Dieses Phänomen wird unter dem Begriff "postkoitale Dysphorie" zusammengefasst.

Man spricht hier auch von "Post-Sex-Blues" oder "postkoitaler Tristesse".

Was  ist postkoitale Dysphorie?

Von postkoitaler Dysphorie spricht man, wenn eine Person nach einer einvernehmlichen sexuellen Aktivität starke negative Gefühle wie Reizbarkeit, Angstzustände, Unruhe, Traurigkeit, Depressionen und Heulkrämpfe verspürt. Dies kann auch Reue oder Frustration beinhalten und steht in starkem Kontrast zu den erwarteten positiven Emotionen, die Sex normalerweise begleiten. Die Symptome treten unmittelbar nach dem Orgasmus oder dem Ende des sexuellen Akts auf und können einige Minuten bis zu mehreren Stunden anhalten.

Hierbei handelt es sich nicht um ein neues Phänomen- schon im Laufe der Geschichte finden sich Beschreibungen dieses besonderen Zustands. Griechischen Schriftsteller wie Galen und der Philosoph Baruch Spinoza hielten die traurige Verstimmung nach dem Sex in ihren Schriften fest.

 

Bei "postkoitaler Dysphorie" treten nach dem Sex plötzlich starke negative Gefühle wie Reizbarkeit, Angstzustände, Unruhe, Traurigkeit, Depressionen auf © unsplash.com

Doch auch wenn es sich bei der postkoitalen Dysphorie um einen gängigen Zustand handelt, kann die plötzliche Melancholie für Betroffene sehr verwirrend und überfordernd sein. 

Wichtig zu verstehen ist, dass die postkoitale Dysphorie wie eine Art Reaktionszyklus funktioniert, welcher aus vier Phasen besteht: Erregung, Plateau, Orgasmus und Auflösung.

Der Post-Sex Blues bezieht sich vor allem auf die Phase der Auflösung, wo der Körper und der Geist nach dem Orgasmus in den "Normalszustand" zurück geht.

Die Ursachen der Post-Sex-Traurigkeit sind wahrscheinlich eine Kombination aus psychologischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren.

Ursachen der postkoitalen Dysphorie

 

Die genauen Ursachen der postkoitalen Dysphorie sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen könnten:

  1. Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen während und nach dem Geschlechtsverkehr könnten dazu beitragen, diese Reaktion auszulösen.

  2. Psychologische Faktoren: Scham, Schuld oder ungelöste emotionale Konflikte im Zusammenhang mit Sexualität könnten postkoitale Dysphorie verschlimmern.

  3. Beziehungsdynamik: Probleme in der Partnerschaft, Kommunikationsschwierigkeiten oder Beziehungsprobleme könnten zu diesen negativen Gefühlen beitragen.

  4. Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse: Gesellschaftliche Normen und Erwartungen in Bezug auf Sexualität und Geschlechtsverkehr könnten zu emotionalen Unwohlsein nach dem Sex führen.

 

Symptome

Die Symptome der postkoitalen Dysphorie können von Person zu Person stark variieren. Einige Menschen erleben milde Unbehaglichkeit, während andere von schwerer Traurigkeit oder Scham überwältigt werden. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Traurigkeit: Eine plötzliche und unerklärliche Traurigkeit, die nach dem Geschlechtsverkehr auftritt.

  2. Reue: Das Gefühl, dass der sexuelle Akt ein Fehler war und man sich schämt oder schuldig fühlt.

  3. Angst: Das Auftreten von Ängsten oder Sorgen unmittelbar nach dem Sex, oft ohne ersichtlichen Grund.

  4. Frustration: Ein allgemeines Gefühl der Unzufriedenheit oder Frustration, das nach dem Geschlechtsverkehr auftritt.

  5. Weinen: Ein starkes Verlangen zu weinen oder tatsächliches Weinen.

Betroffene verstehen oftmals selbst nicht was los ist © unsplash.com

Es ist wichtig zu beachten, dass die postkoitale Dysphorie ein relativ wenig erforschtes Phänomen ist. Jeder Mensch ist einzigartig, und die Erfahrung von sexuellen Emotionen kann stark variieren.

Mit Unterstützung und Verständnis kann sie besser bewältigt werden, sodass das Sexualleben wieder in ein erfülltes und positives Erlebnis verwandelt werden kann.

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