Martina Kaiser über ihr ORF-Aus: "Es ist immer noch etwas unwirklich..."
Ihr Gesicht kennt fast jeder Österreicher: Neun Jahre stand Glücksfee Martina Kaiser für den ORF vor der Kamera, oft im Glitzerkleid, immer mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen - doch jetzt ist damit Schluss.
"Es ist immer noch etwas unwirklich, dass ich tatsächlich mit Jahresende quasi diesen Job als Lottofee verliere, aber 'life goes on' das muss man einfach so akzeptieren. Es liegt ja nicht in meiner Macht", kann sie im Interview mit STYLE UP YOUR LIFE!-Redakteurin Jovana Borojevic das Ende dieser Ära immer noch nicht ganz begreifen. Und sie betont: "Es ist ja nicht so, dass sie mich nicht mehr wollten, sondern dass eingespart werden muss.“
"Je älter man wird, desto besser kann man mit Abschieden und Loslassen umgehen." Moderatorin Martina Kaiser
Einen richtigen Umgang mit ihrem "Euromillionen"-Ende zu finden, fällt ihr nicht leicht. Doch Martina Kaiser versucht Vertrauen in sich und die Zukunft zu haben: "Ich glaube, je älter man wird, desto besser kann man mit Abschieden und Loslassen umgehen. Man nimmt es sicher persönlicher in den Zwanzigern. Jetzt fällt es mir etwas leichter. Man weiß es kommt irgendetwas anderes und man muss dem Leben auch vertrauen", so die 53-Jährige. Aber natürlich ist es auch schade, denn es fehle dann diese Beständigkeit im Leben, "und natürlich auch der Verdienst."
Am Dienstag wird Martina Kaiser zum allerletzten Mal die Euromillionen moderieren. Was sie für ihren großen Abschied geplant hat: "Ich habe nichts Besonderes vor. Ich werde die Sendung wie immer moderieren, aber ich ziehe ein Glitzerkleid an. Das ist mein Motto: Wenn etwas zu Ende geht, dann mit Glamour. Und 'Euromillionen' war ja eine der wenigen Sendungen, die etwas Glamour ins TV-Leben gebracht haben."
Top-Quoten und der Traum vom großen Geld
Im Durchschnitt haben pro Sendung 300.000 Menschen eingeschaltet - das sind Quoten, von denen viele ihrer TV-Kollegen nur träumen können. "Wir hatten den Sendeplatz nach der ZiB2 und ich glaube, die Menschen haben das vielleicht so gut angenommen, weil es ihnen beim Entspannen geholfen hat – vor allem nach den Hard Facts. 'Euromillionen' verkörpert die Illusion von Reichtum", erklärt sie den Erfolg.
Die Entscheidung des Senders kann die Moderatorin nicht wirklich nachvollziehen: "Da muss man die Verantwortlichen beim ORF fragen. Ich wurde nur informiert, dass mit Jahresende die Sendung in moderierter Form aus budgetären und organisatorischen Gründen nicht mehr durchführbar ist. Wenn der ORF das so entschieden hat, dann muss ich das so akzeptieren." Sie sei ja nicht die einzige Betroffene - die strengen Sparmaßnahmen am Küniglberg fordern bekanntlich schon länger ihren Tribut.
Doch Martina Kaiser blickt trotz Abschied positiv in die Zukunft: "Ich finde auch, dass es nichts bringt, jetzt zu jammern oder irgendwie beleidigt zu sein. Es ist jetzt halt einfach so: Was man nicht kontrollieren kann, muss man akzeptieren. Dann ist etwas anderes für dich vorhergesehen, was besser zu dir passt."
Und sie ergänzt: "Wobei ich sagen muss, dass ich das gar nicht so als Abschied sehe – so wie Thomas Gottschalk damals gesagt hat: 'Ich sterbe ja nicht morgen, ich bin ja nicht tot'. Ich definiere mich nicht über die Tätigkeit als Lottofee – ich bin die Botschafterin meines Lebens."
Ihre Paillettenkleider holt sie nur zu bestimmten Anlässen aus dem Schrank
Was sie sich für ihre Zukunft wünscht? "Ein Lottogewinn wäre nicht schlecht. Oder es meldet sich der Rekord-Gewinner der 240 Millionen Euro bei mir", ergänzt sie mit einem Augenzwinkern.
"Es war genau die perfekte Sendung für mich, um meine anderen Verrücktheiten zu kombinieren. Das habe ich auch immer beim Styling so ausgelebt", verrät die Wienerin, die sich gerne von ihrer sexy Seite zeigt. Und sie lüftet zum Abschied noch ein streng gehütetes Outfit-Geheimnis: "Die letzten 15 Sendungen habe ich immer ein Paillettenkleid getragen. Es ging ja zum Teil über 200 Millionen Euro – da hat das einfach perfekt gepasst."
