Beziehung

Warum der Glaube an Seelenverwandte und "Twinflames" so toxisch ist

Das Toxische an dem "Twinflame"- Glauben ist die Tatsache, dass die Aufgabe deiner sogenannten Zwillingsflamme darin besteht dich zutiefst herauszufordern © unsplash.com

Twinflames, Seelenverwandte und karmische Beziehungen - was für manche nicht mehr als esoterischer Quatsch ist, ist für andere ein ernstzunehmendes Thema. In den sozialen Netzwerken macht sich immer mehr der "Twinflame"-Beziehungstrend breit - um was es da genau geht und warum das Ganze durchaus gefährlich werden kann, verraten wir dir im Artikel.

Was ist eine "Twinflame"?

Wer sich viel mit Beziehungen oder griechischer Mythologie befasst, ist bestimmt schon einmal auf den Begriff "Twinflame" gestoßen. "Twinflame" heißt auf Deutsch übersetzt so viel wie "Zwillingsflamme". Doch was ist eine sogenannte Zwillingsflamme eigentlich? Handelt es sich einfach um ein Synonym für einen Seelenverwandten? Nicht ganz.

Twinflamebeziehungen haben bestimmte Merkmale und "spirituelle" Eigenschaften. 

 

Der Glaube an "Twinflames" kann dazu führen, dass Betroffene Missbrauch normalisieren © pexels

Die prägnanteste Beschreibung von dem Begriff Twinflame" wäre wohl folgende: "Die Bedeutung einer Zwillingsflamme basiert auf der Idee, dass eine erhabene Seele in zwei Teile zersplittert ist, und die Zwillingsflamme ist die andere Hälfte deiner Seele, wie deine 'Spiegelseele'."

Aber die Idee der Zwillingsflammen kann je nach Weltanschauung viel tiefer gehen. Zum Beispiel glauben verschiedene Kulturen und Religionen grundlegend an die Idee der "Zwillingsflamme". In der tantrischen Vereinigung repräsentieren Shiva und Shakti die Vereinigung von weiblicher und männlicher Energie – sie sind Teil desselben Ganzen. In der griechischen Mythologie besagt die Geschichte, dass Zeus als Strafe für das menschliche Ego den androgynen Menschen in zwei Teile spaltete. Das Ergebnis? Diese gespaltenen Menschen würden für immer ihre andere Hälfte suchen, um sich ganz zu fühlen.

Der Unterschied zwischen Seelenverwandten und Twinflames

Seelenverwandte sind Menschen, mit denen man sich tief verbunden fühlt. In der Tat kann es sein, dass du durchs Leben gehst und viele Seelenverwandte findest – einen Kollegen, einen Nachbarn, einen Liebhaber. Eine Zwillingsflamme hingegen ist wie ein Spiegelbild von dir selbst und übt eine noch intensivere Anziehungskraft aus, da sie 'deine andere Hälfte' ist. Wenn du also deine Zwillingsflamme findest, musst du deine Spiegelseele finden – es geht nicht nur darum, dass ihr beide gut miteinander auskommt, sondern ihr seid im Wesentlichen eins.

Warum das Ganze so gefährlich ist:

Das toxische an dem "Twinflame"- Glauben ist die Tatsache, dass die Aufgabe deiner sogenannten Zwillingsflamme darin besteht, dich zutiefst herauszufordern, da sie die eine Art Spiegel vorhält. Dite Theorie besagt, dass deine "Twinflame" -Beziehung da ist, dass du wächst und verschiedene Lebenslektionen lernst. Im Fokus der "Twinflame"-Vereingung stehen also Probleme, Streit, Uneinigkeiten und Reibereien - so wird die Natur dieser Beziehung beschrieben.

So kann es schnell passieren, dass Menschen, die sich in toxischen oder gewaltätigen Beziehungen befinden, die "Twinflame"-Theorie als Erklärung für ihren Missbrauch heranziehen. Aus einem manipulativen, aggresiven oder schwierigem Partner wird plötzlich ein Seelenverwandter, der einen bloß "herausfordert" und aus einer toxischen Beziehung wird eine "kosmische Vereinigung, an der man wächst".

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