Essen

Nicht ohne meine Bohne

Die Steirische Käferbohne bereichert jede Speisekarte und gilt als heimisches Superfood. © Gettyimages.com

Käferbohnen sind eine typische Spezialität in der Steiermark. Vom Dessert bis zum Salat ist die Hülsenfrucht im Einsatz. Erfahren Sie alles Wissenswerte über das Superfood und was es so besonders macht.

Herkunft

Die Käferbohne stammt ursprünglich aus Südamerika, wo sie seit über 8.000 Jahren angebaut wird. Sie entwickelte sich aus mexikanischen Wildpflanzen und ist dort bis heute ein Grundnahrungsmittel.

Ende des 16. Jahrhunderts gelangte die Gartenbohne mit den Spaniern nach Europa und breitete sich über den Kontinent aus. In Österreich wird die Frucht seit dem 19. Jahrhundert angebaut.

Name

Der Name Käferbohne ist hauptsächlich in der Steiermark gebräulich. Die Frucht wird auch als Prunkbohne, Feuerbohne, Schminkbohne, Blumenbohne, Arabische Bohne, Rosenbohne oder türkische Bohne bezeichnet.

Der Ursprung des Wortes ist unklar. Die Bezeichnung könnte auf den häufigen Befall durch den Bohnenkäfer zurückzuführen sein oder weil das Farbmuster an die vorderen Flügel von Käfern erinnert.

Rund 250 Tonnen Käferbohnen werden in der Südsteiermark jedes Jahr geerntet. © Pixabay

Anbau

Die Käferbohne wird vor allem im süd-östlichen Teil der Steiermark kultiviert. Das Anbaugebiet erstreckt sich vom steirischen Vulkanland bis zur Thermenregion. Rund 90 Prozent der in Österreich kultivierten Käferbohnen stammen aus dieser Region. Die Ernte beträgt etwa 250 Tonnen pro Jahr. Die heimischen Landwirte bewirtschaften rund 200 Hektar.

90 Prozent aller österreichischen Käferbohnen kommen aus der Südoststeiermark. Rund 250 Tonnen werden jedes Jahr geerntet. © Gettyimages.com

Botanik

In der Steiermark wurden in den letzten fünf Jahren knapp 800 Kilogramm Käferbohnen pro Hektar geerntet. Das vom Mittelmeer beeinflusste Klima, auch iIlyrisches Klima genannt, macht die besondere Qualität der Steirischen Käferbohne aus.

Die Frucht stellt auch keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Auch die sehr mineralhaltigen Lehmböden in der Region bieten beste Voraussetzungen für ein gesundes und ertragreiches Wachstum. 

90 Prozent aller österreichischen Käferbohnen kommen aus der Südoststeiermark. Rund 250 Tonnen werden jedes Jahr geerntet.

Wachstum

Die Käferbohne ist eine krautige Kletterpflanze. Ursprünglich bauten die Bauern das Gemüse im Hausgarten für den eigenen Gebrauch an, wo schlichte Bohnenstangen als Rankhilfe dienten.

In Privatgärten ist das auch heute noch so. Steirische Bauern kultivieren sie in Mischkulturen mit anderen Nutzpflanzen, etwa mit Mais oder Sonnenblumen, wo die schlingenden Triebe natürliche Rankhilfen vorfinden.

Ernte

Käferbohnen werden im Frühjahr nach dem letzten Frost gepflanzt. Die Kletterpflanze wächst sehr schnell und kann, je nach Sorte, bis zu fünf Meter lang werden.

Von Juni bis September bringt die Käferbohne wunderschöne, meist feuerrote Schmetterlingsblüten hervor. Daraus entwickeln sich schließlich die typischen flach-fleischigen Hülsenfrüchte, die im Herbst voll ausgereift geerntet werden.

Nur ein Teil der Ernte wird heute noch in aufwendiger Handarbeit geernetet. Für Mischkulturfelder wurden eigene Spezialdreschmaschinen entwickelt.
 

200 Jahre ist es her, dass die Käferbohne von Südamerika in die Südsteiermark kam. Seither ist sie eine der kulinarischen Schätze des Landes. © Gettyimages.com

Geschützte Marke

Um sich gegen die billige Konkurrenz aus China und Osteuropa zu wappnen, hat die steirische Käferbohne von der EU eine geschützte Herkunftsbezeichnung erhalten.

Die regionale Spezialität ist gekennzeichnet mit einer runden Banderole mit der Aufschrift „Steirische Käferbohne“ und dem europäischen Herkunftssiegel „g.U.“. Die fortlaufende Kontrollnummer gibt zusätzlich Sicherheit – mit ihrer Hilfe kann die Herkunft der Käferbohnen bis zum Bauernhof zurückverfolgt werden

Geschmack

Die steirische Käferbohne ist gesprenkelt, ihr Farbspektrum reicht von violett-schwarz bis braun-beige. Sehr beliebt sind die Sorten „Bonela“ und „Melange“. 

Je nach Saison wird das Gemüse frisch angeboten, meist aber in getrockneter oder eingelegter Form.

Gekochte Käferbohnen zeichnen sich durch eine feincremige Konsistenz und einen zarten, nussigen Geschmack aus.

Käferbohnen sind sehr gesund und reich an Nährstoffen. Allerdings dürfen sie nur gekocht gegessen werden. © Steiermark Tourismus/

Achtung, giftig!

Käferbohnen sind sehr gesund und reich an Nährstoffen. Doch Vorsicht, sie dürfen nur gekocht gegessen werden. Schon vier rohe Bohnen können bei einem Erwachsenen zu Vergiftungen führen. Durch Erhitzen (ab 75 °C) oder Gärung werden die Giftstoffe zerstört.

Super-Food

Die Hülsenfrucht schmeckt aber nicht nur gut, sondern ist auch sehr gesund. Käferbohnen enthalten große Mengen an Vitamin B, Mineral- und Spurenelemente.

Sie sind krebshemmend und senken den Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Die Polyphenole, Farbstoffe in der Schale, stärken das Immunsystem und verbessern die Verdauung.