Göttlicher Stil

Religion in deiner Winter-Garderobe

Kreuze, Bischofsmützen und mehr: Religion hat auch in der Fashion ihren Platz. © Fotos: Pinterest; Montage: STYLE UP YOUR LIFE!

Wie viel Mode passt in deine Garderobe? Religion ist „IN“. Vor allem in der Mode – gestern, heute und morgen.

Wearing your Religion

Trendforscher sind überzeugt, religiös inspirierte Looks sind gefragt wie lange nicht mehr. „Enlightenment“ – „Erleuchtung“ – heißt das neue Konzept, von dem sich der immer wiederkehrende Modetrend ableitet. 

Woher das kommt? Die Unzufriedenheit wächst weltweit an, Klassengesellschaften kristallisieren sich heraus. Spannungen zwischen Arm und Reich, Mann und Frau, Jung und Alt, Intellektuellen und Arbeitern beherrschen das Klima.  Man spricht vielerorts von Burn-out, Stress und Wutbürgern.

 

Das Bedürfnis, Gemeinschaft zu spüren, wächst in der Gesellschaft stetig, man will heraus aus der Anonymität und zurück in ein soziales Umfeld mit Familie und Freunden.

Das Stärken der Wirtschaft passiert durch die Ausbeutung der stillen Masse, betonen Experten. Man sehnt sich nach Ruhe und Beistand.

Und so avanciert die Mode über die Jahre zum Sprachrohr der Menschen. Man äußert den Unmut über die Mode, wie etwa mit der Message auf dem berühmten Dior-Shirt von Maria Grazia Chiuri: „We should all be feminists“.

Religiöse Motive sind bei den verschiedensten namhaften Labels zu finden. © Dolce & Gabbana

Der Katholizismus und religiöse Ikonografie inspirierten die renommiertesten Modehäuser schon immer. Einprägsam und imposant wirken die Couture-Kollektionen von Christian Lacroix aus den 80er-Jahren oder die mega Kollektions-Teile von Dolce & Gabbana.

Vom Kreuz bis zum Auge

Auch im Schmuckbereich sind Religion und Glaube fest verankert und werden symbolisch zum Trend. Das Kreuz hat im Christentum einen besonderen Stellenwert. Seit Jahrhunderten schmückt es in Kettenform die schönsten Dekolletés von Arm und Reich.

 Fashionistas entdeckten erst kürzlich wieder das legendäre Evil Eye – das schützende Auge, das vor Neid und Missgunst schützen soll.

Rita Ora mit ihrer „Evil Eye“ Chain. © Gettyimages.com

Askese und Entkonsumierung im Trend

Die enthaltsame und entsagende Lebensweise der Askese ist Teil vieler traditioneller Religionen. Verschwendung und Habgier stehen am Pranger. Es geht um die Reduzierung des eigenen Lebensstils.

Man muss wieder lernen sich auf das Wesentliche zu besinnen. Es handelt sich dabei auch um eine Bewegung der Entkonsumierung, ganz so wie sie von Kult-Designerin Vivienne Westwood propagiert wird.

Die Herstellung weniger, dafür qualitativ hochwertiger Produkte sei die Richtung, die wir einschlagen sollten. Die Fast Fashion der Billigketten ist der Feind.

Kleidung, die von der Askese inspiriert wird, ist minimalistisch im Design, die Qualität der Stoffe ist hochwertig. Sie erinnert zum Beispiel an die frühen Designs von Jil Sander oder Helmut Lang.

Jetzt sind Kult-Marken wie Off-White gefragt. Erdtöne, natürliche Materialien, Mönchskutten,  lange Hoodies oder T-Shirts, dekonstruierte Stoffe, ausgefranste Säume und Leinen, das auch im Winter getragen wird sind aktuelle It-Pieces.

The Young Pope – auf Google gesucht, bei Prada gefunden

Rihanna mit stilisierter Bischofsmütze und Louboutins bei der Met Gala. © Gettyimages.com

Für die Trendprognose Herbst/Winter 2019/20 waren vor allem spirituelle Religionen wichtig, doch dank der Met Gala im Mai 2018 mit dem Motto Heavenly Bodies: Fashion and the Catholic Imagination wird auch die Garderobe des Papstes Auswirkungen auf die Mode der Zukunft haben.

Winterweiß und Purpurrot sind dabei tonangebend. Schwere Seidenstoffe, Capes, Kapuzen, Stickereien, fließende Gewänder, Mäntel und Umhänge vervollständigen diesen neuen Papst-Look. Amen!

Apropos, wer hat die von Sky mit HBO und Canal+ produzierte Serie „The Young Pope“ noch nicht gesehen? Der fiktive Papst Pius XIII, gespielt von Jude Law, ist herausragend. Seine Serien-Outfits wurden auf Google gesucht und bei Prada gefunden.

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