"Wein ist meine Leidenschaft"
ORF-Moderator Roman Rafraider hat eine Leidenschaft für ausgezeichneten Wein. Viel Zeit verbringt er in den Weingärten am Wagram in Niederösterreich. Wenn er jedoch Abwechslung sucht, dann zieht es ihn in die Südsteiermark.
Donnerstag
12.00 Uhr
Wer die steilsten Hänge der Südsteiermark kennenlernen will, der muss unbedingt in der Domaines Kilger im Genusshof Kitzeck (ehemals die Buschenschank Warga-Hack) übernachten.
Der Ausblick ist atemberaubend und die Weinhänge so steil, dass selbst die Streif-Abfahrt vor Neid erblassen würde, wenn sie es könnte. Gleich nach dem Check-in kann man in der urigen Buschenschank die ersten Schmankerl genießen.
18.00 Uhr
Nur zehn Minuten vom Hotel entfernt liegt das Restaurant Kogel 3. Das Flair dieses Lokals macht nicht nur der unglaubliche Sonnenuntergang aus, sondern auch die Herzlichkeit von Gastgeberin Trixi Drennig. Der Weinkeller von Patron Oliver Drennig zählt zu den besten in der Südsteiermark.
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Wein, bin in Niederösterreich oft beim Winzer Clemens Strobl zu Gast. Ich traue mich daher eines zu sagen: Den Weinempfehlungen des Hausherren vertraue ich blind. Deswegen verweile ich im Kogel 3 meistens länger als geplant.
Freitag
09.00 Uhr
Zugegeben: Nach einem Abend im Kogel 3 fällt das Aufstehen nicht gerade leicht. Aber die Stimmung in der Heiligengeistklamm, die von Leutschach aus bis zur Grenze zu Slowenien beim Kirchlein Sveti Duh (Heiligengeist) geht, ist wildromantisch.
Der Weg bis zur Kirche ist kein Spaziergang. Man benötigt auf jeden Fall Wanderschuhe, weil es über glitschige Steine bergauf geht.
17.00 Uhr
Nach der Wanderung habe ich jedes Mal einen Bärenhunger. Einmalige Gaumenfreuden, gepaart mit einem sensationellen Blick und einem 300 Jahre alten Bauernhaus, gibt es bei Tamara Kögl.
Die Jungmama ist eine der wenigen Winzerinnen auf der Südsteirischen Weinstraße. Mit ihrem wenige Monaten alten Sohn verwöhnt die Kögel ihre Gäste mit viel Charme und wunderbaren Gaumenfreuden.
Samstag
10.00 Uhr
Nach einem üppigen Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Kitzecker Kirche, mache ich mich zur nächsten Kapelle auf. An einem schönen Tag sieht man von der Theresienkapelle bis nach Slowenien.
Die Weingärten rund um die Theresienkapelle zählen zu den besten in der Südsteiermark. Von hier kommen die Trauben des Sauvignon Blanc Therese vom Weingut Polz. Einer der raffiniertesten Lagenweine des Weingutes aus Spielfeld.
15.00 Uhr
An heißen Tagen wie diesen braucht es dringend eine Abkühlung. Das Steinerne Wehr ist der ideale Platz zum Entschleunigen. Das älteste Flussbad der Steiermark ist ein kleines Paradies an der Sulm.
Wenn ich von dem steilen Aufstieg zur Theresienkapelle ordentlich hungrig wurde, muss ich jedesmal unbedingt das Curry am Badebuffet ordern. Es ist bereits legendär.
18.00 Uhr
Am Samstag geht es von einer Idylle zur nächsten. Das kleine Wirtshaus an der Weinstraße ist für mich ein Pflichtbesuch, wenn ich ein Wochenende in der Südsteiermark bin. Es ist ein echtes Kleinod.
Allerdings hat man hier ohne Reservierung kaum eine Chance, einen Tisch zu ergattern, weil es nur wenige auf der Terrasse gibt.
Hier passt einfach alles: Das entzückende Ambiente, die Aussicht, das Essen. Selten habe ich so ein charmantes Lokal erlebt.
Sonntag
10.00 Uhr
Zum Abschluss des Wochenendes schaue ich noch auf eine Weinverkostung beim Weltmeister vorbei. Es passiert selten, dass zwei Quereinsteiger sich gegen die großen Weinbauern durchsetzen.
Das Weingut Kodolitsch hat es geschafft. Vor allem der Sauvignon Blanc ist höchstprämiert und ein Traum. „Als wir das Weingut von meinen Eltern übernommen haben, war der Fokus auf Masse und Traubenverkauf“, erzählt Niki Kodolitsch gerne.
Dann haben seine Frau Christa (sie unterrichtet Bildnerische Erziehung) und der Rechtsanwalt aus Graz alles umgekrempelt.
Eine entzückende Besonderheit: Zwischen den Rebstöcken platziert Christa Kodolitsch Kunstwerke.
14.00 Uhr
Dann geht es noch einmal zurück ins Hotel. Koffer packen und auf ein Abschlussgetränk in die Buschenschank Schauer in Kitzeck. Die fehlende Aussicht macht die Familie Schauer mit einem liebevoll gestalteten Garten - vor allem an heißen Tagen bietet er kühlenden Schatten - und einem traumhaften Riesling wett.
Die Brüder Stefan und Bernhard Schauer wurden 2017 zu den Newcomern in der Weinszene gekürt.